Zweites Seminar mit Olaf Krey in Gärtringen – 03.05.2014 (1.Tag)

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Der erste Tag des Seminars in Gärtringen war dem Thema Selbstverteidigung gewidmet und wurde von eine Bō Einheit abgerundet.

Wenn sich eine große Gruppe Kampfkunsterfahrender mit Selbstverteidigung beschäftigt, ist dies etwas gänzlich anderes als bei Personen ohne jegliche Kampferfahrung. Da die Fähigkeit sich in gewissem Rahmen selbst zu verteidigen, bei den Teilnehmern vorausgesetzt werden konnte, hat sich Olaf Krey mehr Zeit genommen, dass Bewusstsein für Situationen in denen Selbstverteidigung benötigt werden könnte, zu schärfen.

Die meisten brenzligen Momente lassen sich vermeiden, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht. Nur in vielleicht 5% der Fälle von Selbstverteidigung muss physische Gewalt angewendet werden und es besteht auch für erfahrene Kämpfer immer die Gefahr schwer verletzt zu werden. Sich mit der Prävention zu befassen ist folglich eigentlich deutlich wichtiger, da dies viel häufiger der Fall ist.

Um typische Selbstverteidigungssituationen aufzuzeigen hat Olaf die Teilnehmer des Seminars zuerst in zwei Gruppen aufgeteilt, die sich je als Opfer beziehungsweise Täter gegenüberstanden. Beim aufeinander zu Laufen mussten wir uns jeweils der Rolle entsprechend verhalten.

Als Ergebnis wurde festgestellt, dass Körpersprache, Mimik und Blickkontakt das Verhalten einer Person maßgeblich beeinflussen und damit auch in Konfliktsituationen entscheidend sind. Wer schon durch sein Auftreten die Opferrolle einnimmt, ist damit auch stärker gefährdet, sich selbst verteidigen zu müssen.

Jedoch ist das Training dieses Teilbereiches der Selbstverteidigung zeitaufwendig und hätte den Rahmen eines Wochenendseminars gesprengt. Aus diesem Grund haben wir uns verstärkt auch mit dem physischen Teilbereich beschäftigt.

Die klassischen Angriffsformen sind zum Beispiel der „rechten Schwinger“ oder das in Amerika übliche frontale Tackling (aus dem American Football oder auch Rugby). Wir sollten bei Verteidigung und Angriff besonders darauf achten nicht einen Rhythmus zu verfallen und nur unser Pensum abzuspulen. Für den Verteidiger galt es nach der möglichst simplen Abwehr  des Angriffes zu kontern und den Gegner zu kontrollieren, um eventuell mit ihm reden und ihn beruhigen zu können. Mit vielen Partnerwechseln und kleinen Fitnessübungen hat Olaf zudem die Intensität der Übungen hoch gehalten und Stresssituationen simuliert, die der Realität möglichst gut entsprechen.

Nach diesem Schnelldurchlauf durch das Thema Selbstverteidigung folgte eine abendliche Bō Einheit. Während die erfahreneren Karateka das Bō-Kumite Peichin Kumibo geübt haben, sind die Anfänger unter Anleitung von Olaf noch einmal die Grundtechniken wie Schlagen, Blocken und Stoßen durchgegangen. Dies war eine gute Möglichkeit wieder ein Gefühl für den Bō zu bekommen und am nächsten Tag darauf aufbauend weiter trainieren zu können.

Damit sich am Ende auch niemand beschweren konnte das abendliche Grillen nicht verdient zu haben, hat Olaf mit uns noch die restlichen Punkte für fallengelassene Bōs von letztem und diesem Seminar in Gärtringen in einem kleinen abendlichen Fitnessprogramm abgebaut.