Yudanshakai auf der Wewelsburg am 2. und 3. März 2019

Yudanshakai auf der Wewelsburg am 2. und 3. März 2019

(Lesedauer ca.2min)

In diesem Jahr hatte ich wieder die Gelegenheit an dem „Yudanshakai“ der KU-Community in Deutschland teilzunehmen. An dieser Trainingsgelegenheit nehmen nur Schwarzgurte im KU teil, und damit ergibt sich daraus eine besonders intensive Lerngelegenheit.

 

Was übt man nun „Geheimes“ bei so einem Seminar?

Nun, prinzipiell übt man ähnliche Inhalte wie bei allen anderen Seminaren. Angefangen mit einer Bodeneinheit am Freitagabend, über eine Bo-Einheit am Samstagmorgen, eine freie Einheit am Samstagabend und am Schluss eine Grundlagen-Einheit am Sonntagmorgen.

 

Und was macht man sonst so?

Dieses Seminar bietet neben den Trainings eine sehr wichtige Plattform um sich auszutauschen. Bei quasi keinem anderen Seminar haben die Schwarzgurte so viel Zeit und Möglichkeiten miteinander ins Gespräch zu kommen. So wird zum Beispiel die obligatorische Wanderung am Samstagnachmittag genutzt, um ausgiebig im Einzelgespräch oder kleineren Gruppen über verschiedenste Themen, wie den eigenen Fortschritt, das Dojo in der Heimat oder auch die kommenden Seminare zu sprechen. In diesem Jahr hatten wir zusätzlich einen sehr spannenden Austausch am Samstagabend. Moderiert durch Hendrik Felber hatte hier jeder die Gelegenheit die folgenden 3 Fragen zu beantworten:

  • Wann und warum würdest du mit Karate aufhören?
  • Wann und warum würdest du mit KU aufhören?
  • Hat man ab dem 1.Dan eine höhere Verantwortung für die KU-Gemeinschaft?

 

Und was waren die häufigsten Antworten auf diese Fragen?

Ich kann jetzt an dieser Stelle keine Statistik vorlegen, aber ich versuche den Tenor wiederzugeben. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die meisten, die zu diesem Seminar fahren, nicht mit dem Gedanken spielen, mit dem Karate aufzuhören. Aber dennoch kann man niemals vorhersehen, was die Zukunft bringt. Gesundheitliche Einschränkungen, die persönliche Lebenssituation oder auch der Spaß an der Sache sind nicht ewig weit in die Zukunft prognostizierbar. Viele der Karateka konnten sich kaum vorstellen mit dem Karate jemals aufzuhören. Und was KU betrifft, so erhoffen sich die meisten, dass sich die Struktur, die Flexibilität und die Lerngelegenheiten nicht ändern werden.

 

Aber was ist nun mit der Verantwortung?

Die meisten der Karateka vor Ort hatten dazu eine ähnliche Ansicht. JA, die Verantwortung für KU und die Gemeinschaft steigt mit einem Dan-Grad vermutlich (weiter) an. Aber die Meinung der meisten war auch, dass das nicht sprunghaft oder erst mit dem 1.Dan geschieht. JEDER, der in ein Dojo geht und KU übt, übernimmt eine Verantwortung. Oftmals ist man sich einer Verantwortung nicht bewusst und vor allem hat jeder Mensch auch in erster Linie eine Verantwortung für sich selbst. Aber ähnlich wie man gegenüber seiner Familie, seinen Kindern, Haustieren, Nachbarn, Verkehrsteilnehmern, Arbeitgebern oder oder oder eine Verantwortung hat, so gibt es auch eine Verantwortung im Karate (KU). Am Anfang beginnt diese vielleicht „nur“ mit der Überweisung des Mitgliedbeitrags, dem Fegen des Dojos oder dem Ausfüllen einer Anwesenheitsliste. Später kann es sein, dass Du anderen die „ersten Schritte“ beibringen darfst, Trainingslager mitorganisierst oder gar ein „eigenes“ Training führst. Die Verantwortung wächst, jedenfalls in den meisten Fällen. Aber davor brauchst Du keine Angst haben, denn bekanntlich „wächst man mit seinen Aufgaben“.

 

Danke für das tolle Seminar und die Gelegenheit zum Lernen. Was in meiner Betrachtung bisher komplett fehlt, ist ein Kommentar zur Wewelsburg. In aller Kürze, die Jugendherberge in der Burg war wirklich sehr schön und falls es mal jemanden dahin verschlägt, ihr solltet auf jeden Fall eine Führung im Museum mitmachen. Hier hatten wir eine der unterhaltsamsten Führungen, die man in Museen so erleben kann.