Do mu gen
Olaf Krey: „Warum ich Karate mache? Weil Ich mich verbessern will.“
Es ist ganz natürlich das Menschen sich zum Besseren verändern wollen. Die meisten wollen in etwas besser werden und jeder muss dafür seinen eigenen Weg finden. Manche meditieren unter einem Baum, andere üben Teezeremonien aus, wieder andere trainieren regelmäßig. Kampfkunst ist eine von tausenden Möglichkeit um sich positiv zu entwickeln. Gemeint ist hier allerdings nicht nur eine körperliche, gesundheitliche oder technische Entwicklung, sondern auch eine charakterliche, innere und psychische Verbesserung.
Mit diesem Thema begann Sensei Olaf Krey das Seminar am Samstagvormittag in Eggenstein.
Die Trainierenden in Eggenstein-Leopoldshafen üben derzeit Shotokan Karate. Sie verschließen allerdings ihre Augen nicht vor den reichhaltigen Angeboten, die die Kampfkunstwelt zu bieten hat. So stießen sie auch auf Koryû Uchinâdi und Sensei Olaf Krey und luden ihn zu sich ein. In wenigen einführenden Sätzen erläuterte Olaf Krey, was er unter Karate versteht, warum er es trainiert und warum KU für ihn persönlich der richtige Weg ist, um sich zu verbessern.
Wir begannen das Training mit Tsuki waza als Partnerform und behandelten so die 6 grundlegenden Verteidigungen im Koryû Uchinâdi. Darauf aufbauend wurde im zweiten Teil Uke waza trainiert, um die Brücke von einer anfänglich sehr kihonnahen Partnerform hin zu einer komplexeren Anwendung der grundlegenden Verteidigungen zu schlagen.
Sabrina und ich lernten an diesem Samstag nichts „neues“. Oder vielleicht doch? Wir übten keine neuen Ablauf von Techniken, keine neue Reihenfolge von Aneinanderreihungen, das ist richtig. Und dennoch konnten wir aus diesen Trainings zahlreiche Korrekturen mit nach Hause nehmen, die uns helfen werden, das, was wir bisher machen, besser zu verstehen, besser studieren und letztlich besser anwenden zu können.
Do mu gen – Der Weg hat kein Ende.
Im Jahr 2011 waren wir selbst bei einem Einführungslehrgang in Koryû Uchinâdi. Nun standen wir „auf der anderen Seite“, sahen die verdutzten Blicke über die deutliche Hüftbewegung mit anderen Augen, bemerkten die Verwunderung, dass man mit einem kurzen „Check“ vor der Verteidigung doch schon den wichtigsten Teil der Interaktion getan hat und spürten die Schwierigkeiten, dass ein Drill oder Renzoku waza – kontinuierlich wiederholte Techniken – keine regelmäßigen Unterbrechungen beinhaltet. So wird es immer wieder Themen geben, die Koryû Uchinâdi von klassischen Stilen unterscheidet. Auch für uns KUler ist es von Bedeutung, immer wieder über den Tellerrand zu blicken und seine eigenen Erfahrungen zu machen.
So hoffe ich, dass sich wieder neue Gelegenheiten bieten, einen Einführungslehrgang zu besuchen, denn auch bei der Einführung in unser System lernen wir nie aus. In diesem Sinne, ob wir nach 2 Jahren Übung zu einem Einführungslehrgang fahren, ob wir mit anderen Stilen Kontakt suchen, ob wir bei einem Lehrgang keinen neuen Ablauf lernen oder ob wir uns vor Augen halten, dass wir eigentlich nur eine Verbesserung des gegenwärtigen Standes beabsichtigen – physisch wie psychisch: Wir alle sind auf dem Weg. Der Weg ist ein Kreis. Er hat kein Ende.