eine Betrachtung von Annika Schönborn
Auf jedem Seminar lernt man neue Aspekte des Karate kennen, und merkt, wie viel man noch zu lernen hat, wie in der Schule: Immer wieder kommt man auf den selben Unterrichtsstoff zurück um diesen zu vertiefen oder zu erweitern.
Auf diesem Danshakai zeigten uns die BSK-Sensei, worauf wir achten müssen, wenn wir Karate unterrichten. Natürlich beginnt man bei Anfängern damit kihon und das dazugehörige kihon ippon kumite zu unterrichten. Doch schon hier gibt es unterschiedliche Aspekte, die man üben kann. Einerseits kann man den Schwerpunkt auf die saubere Ausführung der Technik legen, was besonders im Anfängertraining, aber auch später sehr wichtig ist. Man sollte jedoch auch die Aspekte Atmung, Kime, inneren Haltung, Aufmerksamkeit, Konzentration auf den Angriff und Respekt nicht außer Acht lassen, da die Technik alleine weniger ausrichtet, als wenn man die richtige innere Haltung hat.
Später beginnt man dann jiyu Formen zu üben/unterrichten. Neben den schon erwähnten Aspekten des kihon, die hier immer noch Gültigkeit haben muss man zudem darauf achten sich dynamisch in den Angriff rein und wieder raus zu bewegen.
Gefühlsmäßig fängt man hier wieder ganz von vorne an zu lernen (zumindest mir geht es so), da man anfangs vergisst ordentliche Stellungen einzunehmen, während man versucht sich dynamisch zu bewegen, oder die Dynamik verloren geht, während man auf die Technik achtet. Auch hier sollte man zuerst versuchen die Aspekte getrennt zu üben und dann mit dem Fortschritt beginnen bei den Übungen auf beides zu achten.
Doch wenn ich geglaubt hatte, dass das Samstagsprogramm anspruchsvoll war, so erwartete mich am Sonntag etwas komplett Neues. Wir übten die Goshinformen 4&5, welche ich zuvor noch nie geübt hatte.
Auch das Goshin lehrt neue Aspekte: Bewegung zum Partner in der nahen und mittleren Distanz, Eingänge und Anwendung von Hebeln und Würfen.
Auch aus den Gesprächen am Abend habe ich wieder viel mitgenommen, z.B. dass es wichtig ist für eine Gemeinschaft, dass sich alle an den Gesprächen beteiligen. Allerdings ist es auch so, dass dies ein Lernprozess ist, den man je fortgeschrittener man auf dem Weg ist immer besser meistern sollte. Wie bei vielem sind diese Themen nicht unbedingt unbekannt, aber man vergisst sie immer wieder, wenn man nicht ab und zu daran erinnert wird.
Ich möchte mich außerdem noch bei den Sensei Christian Lind, Peter Schömbs und Ursel Arnold bedanken, die mich immer wieder dazu anleiten nachzudenken und mich und mein Verhalten ständig zu hinterfragen.