Seminar in Chemnitz am 19./20.10.2013

Im Karate liegt der Trainingsschwerpunkt klassischer Weise auf den verschiedenen Techniken des Schlagens und Tretens. Da es jedoch auch in der Realität wahrscheinlich ist mit Würgetechniken und Hebeln konfrontiert zu werden, lag ein Schwerpunkt des Seminars in Chemnitz auf Kansetsu-/Tuite Waza (Hebel-/Grifftechniken) und Shime Waza (Würgetechniken).

Die Besonderheit dieses Trainingswochenendes lag in der Zweiteilung des Programms zwischen morgens und nachmittags. Nach der Karate Einheit, die von Olaf Krey geleitet wurde, folgte bis zum Abend eine BJJ (Brazilian Jiu-Jitsu) Einheit unter der Leitung von Gregor Kurfer.

Ausgehend von den beiden bekannten Partnerdrills Gyaku mawashi zuki und Gyaku choku zuki wurden verschiedenste Kombinationen von Hebeltechniken geübt, welche allerdings keinesfalls finalen Charakter haben, sondern eher eine Überleitung zur nächsten Technik darstellen und der kontrollierenden Person einen gewissen Zeitraum zum „Ansetzten“ der nachfolgenden Technik verschaffen. Nachdem die Gelenke und Arme ausgiebig gedehnt worden waren, wurde auch der Hals einer Belastungsprobe ausgesetzt. Hierbei ist erstaunlicherweise oft viel Fingerspitzengefühl und Technik nötig um den kritischen Druckpunkt zu finden. Man sollte bei der Anwendung dieser Würgetechniken jedoch bedenken, dass man als Angreifer meist beide Hände am Gegner fixiert hat, während dieser in der Zwischenzeit alle Freiheiten für Kontertechniken hat.

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Auch am Boden lag ein Schwerpunkt auf Hebel- und Würgetechniken. Essentiell zum Erreichen der entsprechenden Positionen ist das Kontrollieren des Gegners. Dies stellte insbesondere für uns, die wir noch nicht so viel Erfahrung mit BJJ und Bodenarbeit haben, eine interessante und wichtige Übung dar. Gregor frei zitiert bedeutet dies:

„Erst den Gegner weichklopfen, dann abschießen!“

Also zuerst durch ständige Postionswechsel den Gegner kontrollieren und am Boden halten und schließlich, wenn dieser völlig entnervt ist, die finale Hebel- oder Würgetechnik ansetzten.

Obwohl die meisten behandelten Techniken Grundlagen darstellen gilt der Grundsatz, dass man nie auslernt, insbesondere wenn man die Gelegenheit hat mit anderen als den üblichen Trainingspartner zu üben. Besonders in Kombination mit den Bodeneinheiten wurde sicherlich jeder körperlich und geistig vor neue Herausforderungen gestellt.

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