eine Betrachtung von Steve Mirke
Um das obligatorische, alljährliche „große Fressen“ zu verwirklichen? Oder wollen wir einen Weihnachts-“Zirkus“ veranstalten? Muss es jedes Jahr „besser“ werden als im vorherigen? Oder sollte sie jedes Jahr gleich sein, der Tradition wegen? Und noch mal, wozu das Ganze nun? Der Besinnlichkeit oder der Gemeinschaft wegen? Oder wegen beidem? Vielleicht gibt es noch mehr Argumente. Aber ob privat oder beruflich, es geht um das „Team“, die „Abteilung“, die „Crew“, den „Verein“ oder auch das „Dojo“ – die Gemeinschaft. Wenn es gut läuft, wird die Weihnachtsfeier zu einem „Taikai“, was soviel heißt wie „Großes Treffen“, an dem Freunde von anderen Dojos begrüßt werden, jeder seinen Partner mitbringt oder auch einmal die Eltern dabei sind.
Nicht zu vergessen ist warum wir Weihnachten überhaupt feiern. Am Ende eines Jahres kommen wir zusammen, haben Gelegenheit das Geschehene der letzten 12 Monate zu reflektieren, während draußen Kälte und Dunkelheit einziehen, herrschen drinnen Wärme und Vertrautheit. Die Christen feiern die Geburt Jesu Christi.
Die Weihnachtsfeier dient somit dem Zusammenwachsen der Gemeinschaft. Aber wer ist diese Gemeinschaft? Anders als im Beruf sind wir hier zufällig zusammengewürfelt und nicht bewusst zusammengebracht. Dieses Gebilde lebt also nur, wenn jeder seine Stärken einbringt, wenn jeder einen Beitrag innerhalb seiner Möglichkeiten leistet, ebenso wie in der Firma oder in der Familie. Wie das geht? Beispielsweise könnte man die Weihnachtsfeier organisieren. Oh ja, wie naheliegend. „Ich habe so etwas noch nie gemacht.“ Richtig, dafür gibt es auch kein fertiges Schema. Oder man schreibt eine Betrachtung zu einem Seminar, das man besucht hat. Auch hierfür gibt es keine Vorlage. Ab einer gewissen Stufe führt man vielleicht auch Trainings. Und ja, hier gibt es ebenso kein „Non-Plus-Ultra“. Egal ob Weihnachtsfeier, Betrachtung oder Training, es ist das Individuum gefragt. Die wenigsten wollen ein Training wie jedes andere. Keiner will immer das Gleiche lesen. Und auch die Weihnachtsfeier sollte eine gewisse Abwechslung mit sich bringen.
Aber egal welchen Beitrag man leistet, man sollte die Verantwortung dafür übernehmen, konsequent dran bleiben und mit Herz handeln, selbstlos, ohne an eine „Entschädigung“ zu denken. Dabei werden Fehler bewusst zugelassen um als Gemeinschaft daraus zu lernen. Wer hat schon einmal gesehen wie eine Einkaufstüte aus Folie aufreißt? Richtig, man hätte es vorher wissen können. Aber vielleicht lernt man daraus, wenn das Essen einmal auf dem Boden lag, denn man kann schließlich nicht immer alles vorher wissen.
Also, wozu gibt es eine Weihnachtsfeier? Für die Gemeinschaft? Wie kann ich etwas zurückgeben? Wie groß ist eigentlich diese Gemeinschaft? Zählt der Lehrer meines Lehrers auch dazu? Was habe ich in der Vergangenheit dafür getan? Was leiste ich in der Zukunft für dieses wertvolle Gebilde?
Ich bedanke mich für die Weihnachtsfeiern, die ich in diesem Jahr erleben durfte, für gute Gespräche und schöne Momente, und wünsche allen ein besinnliches Fest.