Weihnachten? Geschenke? Womöglich noch Raketen und Raclette zum Neuen Jahr? Alles schön und gut, aber war’s das schon? In Gärtringen gibt es noch eine Tradition für die winterlichen Feiertage: Einen ganzen Tag voller Theorie und Praxis rund um’s Karate. Statt einer Weihnachtsfeier gibt es Drill und „Kata-Laufen“. Fauststöße statt Plätzchen, Kampfstöcke statt Kerzen und das Shômen als unseren Weihnachtsbaum!
Freilich war es nicht halb so martialisch wie sich die letzten Zeilen vielleicht angehört haben. Zum Abschluss des Jahres 2014 haben Karateka aus der Abendgruppe ihre letzte Trainingseinheit gemeinsam mit Fortgeschrittenen aus den Kindergruppen begangen. Nachdem einige Wochen lang nur spärlich Anmeldungen bei Steve und Sabrina eingingen, fand sich schließlich doch noch eine recht große Gruppe Motivierter zusammen, wodurch solch ein Event natürlich besonders gut gelingt.
Neben klassischer Begrüßung, Aufwärmung und dem Einüben von Bewegungsabläufen (diesmal: Kaishu waza) bietet ein solcher Trainingstag immer auch die Möglichkeit für einige ausgefallenere oder seltenere Einheiten. Körperliche Ertüchtigung und theoretische Fragen, für die in einer normalen Trainingsstunde weniger Zeit bleibt, wechseln einander ab. Erfahrungsgemäß wird zwischendurch auch ordentlich gegessen und getrunken (Es ist ja schließlich doch auch Weihnachten 🙂 ). Vielen Dank für die vielen leckeren Spenden an Gebäck und anderen Speisen, die uns die Pausen immer wieder versüßen.
Was stand noch auf dem Programm? Wir haben uns einige Zeit für Partnerübungen im Boxen genommen. Stärkt die Arme und macht Spaß.
Überlegungen zum „McDôjô“. Wird unsere Gesellschaft solch eine Institution jemals hervorbringen? Wie würde so etwas aussehen? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede hat dieses Modell zu unserer Form des Trainings? Ein wenig skurril, aber vielleicht gar nicht so weit von der Realität entfernt.
Kuchen essen. Generell top.
Einige … äh … Übungen zur Kräftigung der Bauchmuskulatur, des Gleichgewichts und des Selbstvertrauens 😉
Besprechung einer Dokumentation über „Zivilcourage“. Was sie bedeutet, was sie sein kann. Ist jemand schon einmal in einer Situation gewesen, die Zivilcourage gefordert hat? Wie fühlt sich das an? Einige gute Ratschläge und Gedanken für den weiteren Weg.
Training mit dem Bô (langer Kampfsstab). Schon viel zu lange nicht mehr in der Hand gehabt.
Gut gefallen hat mir, dass die Stimmung den ganzen Tag über insgesamt sehr locker und fröhlich geblieben ist. Auch wenn Konzentration und Disziplin für die Trainingsblöcke angebracht sind, war auch in den Pausen und Zwischenräumen immer viel los. Es wurde gespielt, gelacht und gerauft, alle waren ausgelassen mit dabei. Auch ich habe zwei oder drei Kanditaten gefunden, auf die ich mich bei nächster Gelegenheit wieder stürzen werde *bösegrins*. Am Ende gehörten sogar eine Schneeballschlacht und gemeinsames Pizzaessen bei „La Mamma“ zum offiziellen „Programm“. Unterm Strich war es also doch auch irgendwie eine Weihnachtsfeier 😉
In diesem Sinne: Ein frohes neues Jahr!! Wir sehen uns zum nächsten Training 🙂