eine Betrachtung von Anke und Helge Schönborn
Am Samstagmorgen machten sich Anke und ich wieder einmal voller Vorfreude auf den Weg nach Bensheim zum Kobudo Seminar. Jeder seinen Vorlieben entsprechend mit unterschiedlichen Waffe ausgerüstet. Anke haben es die Tonfas angetan, Helge die Saigabeln. Dazu kamen für die erwarteten Kumite-Übungen noch ein paar schon etwas ramponierte Bos.
Wir wurden von den Bensheimern und einigen anderen Teilnehmern aus anderen Dojôs, die schon vor uns angekommen waren, herzlich begrüßt. Es ist immer wieder schön, in diese familiäre Gruppe von Kampfkunstfreunden zu kommen und alte Bekanntschaften aufzufrischen und neue zu schließen. Um kurz vor 11 ging es dann los Richtung Sportplatz, wo unsere erste Trainingseinheit stattfand. Bei herrlichem Sonnenschein suchten wir uns einen Platz im Schatten und trennten uns nach der Begrüßung in 2 Gruppen zum Üben.
In der Saigruppe, die Bernd Mautry leitete, und in der auch Helge mit übte, standen zunächst einmal ein paar Übungen zur „Gewöhnung“ an die Sais, wie Achterschwünge sowie das Ein- und Ausklappen der Sais an. Danach ging es dann mit verschiedenen Kihon-Übungen weiter, die auf die Renshuho shodan hinführten. Bernd wurde dabei nicht müde, uns immer wieder darauf hinzuweisen, dass die Grundprinzipien des Karate natürlich auch für das Üben mitWaffen gelten. Und erklärte uns (vor allem mir, der ich doch seit dem letzten Seminar etwas zu wenig zum Üben gekommen war) mit unerschütterliche Geduld die Bewegungsabläufe.
Nachdem wir verschiedene Einzelübungen durchgeführt hatten, liefen wir die Kata Renshuho shodan und ergänzten dieses dann um das Oyo. Parallel dazu übte die Tonfagruppe mit Peter Crepon auch Kihon und Renshuho shodan. Ankes neue, nicht lackierte und auch für die Handgröße passenden Tonfas haben sich dabei „bewährt“. Die passende Waffe ist für den Erfolg doch recht wichtig.
Auch hier startete das Training mit ein paar „Gewöhnungsübungen“, die denen der Sai-Gruppe ziemlich ähnlich waren. Der Start war auch bei uns ein paar Kihon Übungen und die Renshuho shodan, die bei allen schon bekannt war. Aus diesem Grund konnten wir schnell weitermachen. Die Anwendung zur Renshuho shodan stellte alle, außer Anke wegen der fehlenden Bo-Kenntnisse, vor keine Probleme. Das Bo-Seminar im Sommer ist ab jetzt fest eingeplant. Nach dem Mittagessen ging es wieder auf den Sportplatz zur zweiten Runde.
Jetzt stand in der Saigruppe die Renshuho nidan inkl Oyo auf dem Programm. Die Tonfagruppe arbeitete an der Renshuho nidan inklusive Anwendung und Renshuho sandan. Die Renshuho sandan ist von Anfang an zusammen mit der Anwendung erklärt worden, da ansonsten der komplizierte Ablauf und die einzelnen Teile nicht verständlich sind. Trotzallem stellte diese Kata alle vor ziemliche Probleme. Wir hatten aber schon fast 4 Stunden Training hinter uns. Danach ging es zurück zum Budokan. Anke und ich brauchten erst mal eine kleine Pause und schauten beim Waffentraining zu. Helge zog dann noch das Kumitetraining. Hier lag der Schwerpunkt auf dem Thema Deckungs- und Abwehrverhalten. Am Ende war ich dann restlos geschafft und freute mich aufs Abendbrot und nette Gespräche. Beides gab es dann auch. Gegen 23:00 war dann der Akku endgültig leer und wir gingen relativ früh schlafen.
Am nächsten Morgen sah es etwas trübe und unbeständig aus. Trotzdem waren sich alle einig, dass es den Versuch wert war wieder im Freien zu üben. 2 Stunden lang wurden wir mit angenehmen Wetter belohnt und übten die am Samstag erlernten Dinge. Die Saigruppe splittete sich dabei in Jörn, Sarah und Helge, die weiter Renshuho nidan inkl. Oyo sowie renzoku wasa übten sowie Ralf und Daniel, die sich auf ihre Prüfung vorbereiteten. Die Tonfragruppe arbeitete in der Zwischenzeit weiter intensiv an den Renzoku wasa Tonfa/Tonfa und Renshuho sandan plus Anwendung. Gegen Ende war dann auch die Renshuho sandan erheblich klarer.
Um 12:00 Uhr war es dann mit dem schönen Wetter vorbei und es fing an zu regnen. Wir flüchteten in einen nahegelegen „Unterstand“, wo Bernd die Prüfungsunterlagen für Daniel und Ralf vorbereitete. Nach 10 Minuten war der Spuk erst mal vorbei und die beiden konnten ihre Prüfung ablegen. Herzlichen Glückwunsch an Daniel (5.Kyu) und Ralf (8.Kyu) zu den bestandenen Prüfungen. Danach ging es zurück zum Dôjô zum Aufräumen. Kurz nach 13:00 war dann ein wunderschönes Wochenende leider schon wieder vorbei. Anke und ich fuhren vollgepackt mit Hinweisen und Ideen zum Üben sowie vielen positiven Erinnerungen an nette Gespräche wieder heimwärts.
Vielen Dank an unsere Mitstreiter ohne die das Seminar nur halb so schön gewesen wäre. Ein ganz großes Dankeschön an unserer Lehrer Bernd Mautry und Peter Crepon für den tollen Unterricht und die klasse Atmosphäre. Abschließend bleibt für uns nur zu sagen, dass wir aus diesem Seminar wieder viel Motivation und Elan geschöpft haben, uns wieder mehr mit Tonfa und Sai zu beschäftigen, als im letzten Jahr.